TYPO3 und Grafik

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TYPO3 und Grafik - es wird bunt

Eine typische TYPO3-Installation beinhaltet in der Regel auch immer noch zwei zusätzliche Programmpakete - ImageMagick (bzw. GraphicsMagick) sowie GDLib.


ImageMagick

Bei ImageMagick (IM) handelt es sich um ein freies Softwarepakets zur Erstellung und Bearbeitung von Rastergrafiken. Mit IM lassen sich momentan über 100 der gängigsten Bildformate lesen, bearbeiten und wieder speichern. Die große Stärke von IM ist dabei die dynamische Generierung von Grafiken. Hiermit lassen sich direkt beim Aufruf von Grafiken noch Teile eines Bildes manipulieren oder sogar vollständig neu erstellen. Häufige Anwendung finden diese Möglichkeiten zum Beispiel beim dynamische Einfügen von Zeitstempeln oder Wasserzeichen in Bilder, die als Teil einer Website dargestellt werden.

ImageMagick ist heute bei sehr vielen, aber leider noch nicht bei allen Hostern im Einsatz. Auch die verwendeten Versionen können Probleme in Verbindung mit TYPO3 machen.

GDLib

Die GD Library, oder kurz GD bzw. GDlib, ist eine von Thomas Boutell und anderen entwickelte Open Source-Programmbibliothek zur dynamischen Erzeugung und Manipulation von Grafiken. GDLib wird vor allem wegen seiner guten Möglichkeiten bei der dynamischen Generierung von Texten (zum Beispiel für Grafiken von Menüeinträgen auf Webseiten) häufig in Verbindung mit TYPO3 genutzt.

GDLib ist heute bei nahezu allen Hostern verfügbar. Die Versionsnummern sind hier in der Regel nicht so problematisch wie bei ImageMagick. 

Vor- und Nachteile der Bildbearbeitung in TYPO3

Mit ImageMagick und GDLib stehen dem TYPO3-Entwickler - sowie dem TYPO3-Redakteur - 2 sehr umfangreiche und mächtige Werkzeuge zur Erzeugung und Manipulation von Grafiken und Bildern zur Verfügung. Die am schnellsten sichtbare (und "fühlbare") Erleichterung, die diese beiden Erweiterungen mit sich bringen liegen im Bereich der dynamischen Skalierung (Größenänderung) von Bildern. Bei herkömmlichen Webprojekten müssen die verwendeten Bilder und Grafiken schon vor dem Hochladen auf den Server in die benötigten Formate, Größen und auch Qualitäten gebracht werden. Dies geschieht in der Regel mit einem normalen Bildverarbeitungsprogramm und kann daher gerade bei sehr großen Mengen an Bildmaterial viel Zeit und Aufwand mit sich bringen. Bei der Verwendung von TYPO3 in Verbindung mit IM gestaltet sich dies nun etwas anders. Die gewünschten Bilder werden möglichst in der Auflösung auf den Server geladen, welche ihrer maximalen Auflösung während der Darstellung auf der Internetseite entspricht. Hiermit wird die optimale Qualität bei großflächiger Darstellung innerhalb der Website sicher gestellt. Benötigt man nun andere Auflösungen (Format, HxB in Pixeln), so wird einem diese Arbeit von TYPO3 abgenommen. Man definiert lediglich die gewünschten Maße und IM erzeugt aus dem Originalbild automatisch die benötigte Version des Bildes.

Ein weiterer schnell ersichtlicher Vorteil ergibt sich aus der Möglichkeit Grafik und Text dynamisch zu kombinieren. Wenn Sie auf Ihrer Website Menüs verwenden, die nicht als Text sondern in grafischer Form abgeleght sind, so haben Sie sehr häufig das Problem, daß Sie diese neu erstellen müssen, sobald sich zum Beispiel der Titel einer Seite ändert oder wenn Sie neue Seiten zur Ihrer Internetpräsenz hinzufügen. Ein entsprechend konfiguriertes (eingestelltes) TYPO3-System erzeugt die Grafiken für die Menüeinträge dynamisch aus den in der Datenbank gespeicherten Informationen. Ändert sich ein Seitentitel, so wird gleichzeitig auch die entsprechende Menügrafik neu generiert. Fügen Sie hingegen eine Seite hinzu, so erstellen TYPO3 und IM den benötigten Eintrag vollkommen selbständig.

Ein Nachteil der Lösung, sich auf externe Programmbibliotheken zu verlassen, ist zumeist organisatorischer Natur. Einige Internetprovider (zumeist große Massenhoster) bieten diese Softwarepakete nicht auf ihren Servern an. Da "normale" Webhosting-Pakete in der Regel keine eigenständige Installation von Software auf den Servern erlauben, bleibt einem in diesen Fällen leider oft nur die Möglichkeit auf die Vorteile der Bildverarbeitung zu verzichten. Gerade wenn Sie bereits eine bestehende Internetseite besitzen und diese im Rahmen eines Projektes auf TYPO3 umstellen möchten, sollten Sie sich bei Ihrem Provider bzw. Hoster erkundigen, ob und in welchen Versionen IM und GDLib auf ihren Servern verfügbar sind. Ihr TYPO3-Entwickler wird es Ihnen danken.

Vorsicht geboten (oder besser Weitsicht) ist bei sehr umfangreicher oder temporärer Verwendung von Grafiken auf der Website, wie sie etwa bei Online-Shops anfallen. Um den oben beschriebenen Komfort zu erlauben werden sehr viele temporäre Kopien der Grafiken auf dem Server erzeugt, die natürlich auch entsprechend viel Speicherplatz auf dem Server selbst belegen. Gerade bei sehr preiswerten Hostingangeboten kann somit schnell der verfügbare Speicherplatz überschritten werden, wodurch vorher nicht eingeplante Zusatzkosten entstehen können. Hier ist es wichtig sich mit geeigneten Mitteln, etwa durch das Abschließen eines Wartungsvertrages, abzusichern. Ein zuständiger TYPO3-Administrator kann dann in regelmäßigen Abständen die TYPO3-Installation auf nicht mehr benötigte bzw. redundante Daten hin untersuchen und diese bereinigen.

Sonderfall: Bildbearbeitung wenn ImageMagick fehlt

Auf Serverumgebungen, die kein ImageMagick oder eine falsche Version anbieten, kann man auf die Extension jb_gd_resize (TYPO3 Repository) zurückgreifen. Diese erlaubt die wichtigsten Funktionen wie Vergrößern und Verkleinern mit einem (ziemlich sicher) vorhandenen GD2-Lib.

Sonderfall: Bildbearbeitung im Frontend mit pixlr

Die hervorragende browserbasierte Bildbearbeitung pixlr (http://pixlr.com/) gibt es auch als TYPO3 Extension. Damit hat man im Filelist-Modul eines TYPO3 einen Funktionsumfang zur Bearbeitung und Erstellung von Bildern, der einem ausgewachsenen Photoshop in kaum etwas nachsteht.